Lebensmittel-Infos von A bis Z

D wie Dinkel auch bekannt als Dreikorn, Spelz oder Schwabenkorn

 

Das Urgetreide Dinkel ist eines der ältesten und ursprünglichsten Getreidearten und wurde schon von den Kelten und im alten Ägypten angebaut. Beim Dinkel ist das Korn fest mit einer Spelzhülle verwachsen. Dadurch ist es besonders gut geschützt, die Verarbeitung erfordert aber einen zusätzlichen Schritt . Das Korn muss vom Spelz getrennt – also entspelzt werden. Das anspruchslose Getreide ist wetterhart und gedeiht auch in Höhenlagen. Gegenüber Umwelteinflüssen, Pilz- und Schädlingsbefall ist es aufgrund seiner schützenden Spelzhülle sehr resistent – ein ökologischer und gesundheitlicher Vorteil.

 

Darüber hinaus weist Dinkel eine ausgezeichnete Nährstoffzusammensetzung auf. Neben einem hohen Ballaststoffgehalt ist Dinkel reich an den Vitaminen A, E, B1, B2 und Niacin. Dinkelbackwaren liefern nicht nur einen wertvollen Beitrag zu einer gesunden Ernährung, sondern schmecken auch ausgezeichnet.

 

Tipp:

Dinkel kann ohne weiteres den Weizeneinsatz im Haushalt ersetzen. Er schmeckt besonders gut im Brot und bei herzhaftem Gebäck wie Pizza oder Flammkuchen.


G wie Giersch oder Geißblatt (Aegopodium podagraria)

 

 

Horror jedes "ordentlichen Gärtners", weil er sich ziemlich vehement ausbreitet, für mich aber eines der wichtigsten Heilpflanzen und Wildgemüsesorten. Wenn man regelmäßig pflückt, wachsen den ganzen Sommer über Blätter nach und es kann den ganzen Sommer über Wildspinat geerntet werden.

 

Gierschbätter haben einen hohen Vitamin C Gehalt, sie fördern den Stoffwechsel und die Harnwege. Außerdem wirken sie entsäuernd und entwässernd, das heißt, dass eingelagerte Säuren und Giftstoffe schneller ausgeschwemmt werden. Also ein wahrer Segen in einer Zeit, in der viele Menschen mit eier Übersäuerung des Körpers zu kämpfen haben. Auch bei Rheuma, Arthrose und Gicht, werden sie schon seit Jahrhunderten zur Linderung der Beschwerden eingesetzt.

 

Tipp:

Möglichst nur die jungen Blätter in der Küche verwenden. Ältere Blätter entwickeln Bitterstoffe, die sie ungenießbar machen. Um den ganzen Sommer über Blätter verwerten zu können, sollten die älteren Blätter regelmäßig abgepflückt und als wertvolle Bestandteile auf den Kompost gegeben werden. Die jungen, nachwachsenden Blätter können regelmäßig geerntet werden.

 


G wie Grünkern

 

Unreif geernteter Dinkel, einst aus der Not geboren, denn um das Jahr 1660 drohte in Baden eine Hungersnot. Dürreperioden und nasskalte Sommer führten zu jahrelangen Missernten. In ihrer Verzweiflung ernteten die Bauern den Dinkel unreif. Anschließend wurde dieser getrocknet und gedarrt. So entstanden aus einer Notlösung neue leckere Gerichte aus den aromatischen Körnern.

 

Grünkern hat einen herzhaften, leicht nussigen Geschmack und hohen Nährwert.

Er hat einen hohen Gehalt der Vitamin B-Gruppe, an Magnesium und Phospher, was wertvolle Nervennahrung bedeutet. Außerdem besitzt er einen hohen Eiweiß- und Eisengehalt und gilt als sehr magenfreundlich.

 

Tipp:

Den ganzen Grünkern über Nacht in der doppelten Menge frischem, kaltem Wasser einweichen und am nächsten Tag mit dem Einweichwasser zum Kochen bringen. So beträgt die Garzeit nur 10-15 Minuten; außerdem bleiben wertvolle Vitamine erhalten.


L wie Löwenzahn (Taraxacum officinale)

 

Seine leuchtend gelbe Blüten bieten im Frühjahr auf den Wiesen die ersten Farbtupfer. Die Blätter erinnern an die Zähne eines Löwen – daher sein Name: Löwenzahn. Die Blütenstiele geben beim Pflücken einen weißen Milchsaft ab.

 

Löwenzahn regelt die Verdauung, pflegt Leber und Galle, hilft bei Rheuma, löst Nierensteine auf, lässt Pickel und chronische Hautleiden verschwinden und kann als Allround-Stärkungsmittel bei jedweder Problematik eingesetzt werden.

 

Tipp:

Je jünger die Blätter sind, umso weniger bitter schmecken sie. Die Blätter sollten am besten noch vor der Blüte geerntet werden.

 

 


R wie Rote Bete

 

Als Rübenart fristet die Rote Bete oft ein Schattendasein, völlig unverdient, wie ich finde. Ich kannte früher auch nur die süß-sauer eingelegte Variante aus dem Glas. Sie frisch zu verarbeiten kam mir lange nicht in den Sinn, dabei kann sie so vielfältig verwendet werden.

 

Reich an Betain, einem sekundären Pflanzenstoff, stimuliert sie die Leberzellfunktion, hilft, die Gallengänge freizuhalten und wirkt Blutdrucksenkend. Sie sorgt für reibungslose Verdauung und hilft bei der Ausscheidung von Stoffwechselendprodukten und Toxinen. Rote Bete enthält viel Vitamin B, Folsäure und Eisen und kann die sportliche Ausdauer steigern. Übermäßiger Konsum (also täglich größere Mengen) kann allerdings durch den Oxalsäuregehalt mitunter zur Bildung von Nierensteinen führen.

 

Tipp:

Zum Verarbeiten empfiehlt sich die Verwendung von Einmalhandschuhen ( die ich übrigens durchaus mehrmals benutze), damit die Finger im Anschluss nicht blutrot sind.


S wie Scharbockskraut (Ranunculus licaria)

 

Das flach wachsende Scharbockskraut gehört im Frühjahr zu den ersten, welche ihre kleinen, saftigen Blätter und etwas später auch die gelben Blüten der Sonne entgegen strecken.
Scharbock ist ein alter, volkstümlicher Name für Skorbut, eine Vitamin-C-Mangelerkrankung, welche im Mittelalter nach einem langen Winter gar nicht so selten war. Es vertreibt Frühjahrsmüdigkeit und wirkt blutreinigend.

 

Zum Verzehr werden die Blätter vor der Blüte geerntet. Während der Blütezeit steigt der Gehalt an Protoanemoin, einem Gift, welches alle Hahnenfußgewächse enthalten, stark an. Es ruft Schleimhautereizungen hervor, weshalb die Blätter ab diesem Zeitpunkt nicht mehr verzehrt werden sollten. Vor der Blüte ist das Gift in schwacher Dosis in den Blättern enthalten, bei gemäßigtem Verzehr hat es jedoch keine negative Auswirkungen.

 

Scharbockskrautblätter eignen sich als würzige Zugabe für Salate, in Kräuterquark oder -butter und auf dem Brot. Desweiteren kann Scharbockskraut vorsichtig dosiert Smoothies beigemischt werden.

 

Tipp:

Scharbockskraut nicht im Übermaß genießen: ca. eine Handvoll Scharbocksblätter pro Tag für einen Erwachsenen.